Dienstag, 29. Dezember 2009

Big up to dem chrismas...

...wie unser neuer bekiffter Freund wohl sagen wuerde. Simon, gross, schwarz, Goldzaehne, mit breitem Karibikenglish und der Mann unseres Vertrauens, arbeitet bei Grace. Bei Grace schlafen Gregor und ich seit 4 Tagen in der Haengematte auf Little Corn Island. Und was soll ich sagen ausser...Ich will hier nieee wieder weg. Eigentlich vermietet Grace ein paar Huetten am Strand - und ich meine hier wowoiwowi Karibikstrand - aber weil keine mehr frei war. Hat sie sich unserer erbamt und laesst uns auf ihrem Grundstueck pennen. Suuuuuppperrr lieb hier alle und sehr relaxt. Pure Herb, Coco-Locos und Hummer. Kokosbrot am Morgen und frische Kokosnuss, die Simon mit der Machete bearbeitet. Schwimmen und einmal um die Insel laufen. Einen schmoeckern, lesen, schnorcheln und Abends lecker Rum mit Limette und ein koestliches Mahl. Beim Fischer um die Ecke mehrere Pfund Kingsfish gekauft, die Simon dann am Abend zu Rondon verarbeitet hat, einem karibischen Eintopf mit Fleisch, Kokos, Yuca, Kookoo und anderen leckern Koestlichkeiten. Oder aber zwei Hummerschwaenze (ZWEI) fuer nichtmal 10 Euro in koestlicher Knobluchbutter serviert. Die Insel hat ca. 700 Einwohner und irgendwie kommen die Touristen und die Leute hier super miteinander aus. Werde mal nach Jobs fragen, wenn ich meinen Freiwilligendienst hinter mir habe...Hehehehe....da es auch eigentlich kein Internet auf der Insel gibt, muss ich mal langsam aufhoeren. Die ganze Story und wie Gregor und ich es hierher geschafft haben und vor allem was uns lustiges auf dem Weg passiert ist...das alles und viel mehr beim naechsten mal, Nimmerland. Aber ein kleiner Ausschnitt fuer den Weg...

Wir sitzen da und Simon raucht an seinem Joint der mit Kookooblatt gedreht ist. Eigentlich nur noch ein Stummel zieht und zieht er das Ding nochmal richtig durch, ohne sich die Finger zu verbrennen. Warum, Simon? "Because I was my whole life a ganjaman."

Klappe, Szene, Ende...

Mittwoch, 9. Dezember 2009

Capt. Hooks hässlische Frau hat zugeschlagen

Ja Nimmerland, du hast richtig gehört, hier kommt man einfach nicht zur Ruhe. Irgendwie dachte ich die letzten Tage und Wochen, dass sowohl der Kontakt zum Projek, also meinen Chefinnen, als auch die Arbeit besser wird.

Hmmmm, da habe ich mich wohl getäuscht. Ich habe meine Rechenschaft für Oktober abgegeben und jeden Tag aufgelistet was ich so gemacht habe. War ja ncht soo viel, aber auf dem Papier war klar, dass ich nicht nur faul in der Ecke saß. Nochmal zur Erinnerung... mein Projekt hat sich nicht um mich gekümmert, mir keine Arbeit gegeben, mich ignoriert. Was erwarten die also???

Als Antwort auf meine Mail, die ich an meine Chefinnen und einige Mitglieder gesendet habe hat mir eine Chefin (ich pupliziere den namen lieber nicht) auch eine sehr sehr nette Mail geschrieben. Du Nimmerland wusstes es ja schon immer, aber jetzt ist es offiziell: Ich stinke und bin faul.

Aber lies selbst...


„Hallo Felix,

ich war sehr enttäuscht, als ich den Bericht gelesen habe. Zunächst mal solltest du wissen, dass Du dem Vorstand gegenüber Rechenschaft ablegst und nicht der ganzen Welt, du arbeitest mit CATTEMI, dein Gegenüber ist der Vorstand und die Person, die dich betreut und berät ist Dunia und wenn sie nicht da ist, bin ich es.

Wir hatten einen schlechten Start, aber ich möchte das Treffen mit Jonas aufgreifen und füge dir den Arbeitsplan im Anhang an, meiner Ansicht nach ist er sehr einfach, aber er sollte bis Januar erfüllt sein und ich sehe nicht, dass das der Fall ist. Wo ist das, was du zum 1. Dezember abgeben solltest? Was machst du mit den Mitgliedern und Ausstellern des Marktes? Was ist deine Strategie, um mehr Besucher anzulocken? Es reicht nicht Samstags im CECI (der kommunale Computerraum) zu sein ohne zu fragen, was sie brauchen und Verbesserungsvorschläge vorzubringen. Es reicht nicht, dass sie dich am Computer sitzen sehen. Wie läuft es mit dem CATTEMI-Booklet mit Kontakten, Angeboten und Preisen? Ehrlich gesagt, bin ich der Meinung, dass du Zeit verlierst, du setzt die Priorität nicht auf das Notwendige und das, was für diese Monate ausgemacht war. Du arbeitest an etwas, um das du nicht gebeten wurdest. Ein Logo für Bijagua. Wir halten das nicht für notwendig, in diesem Land haben Orte kein solches Abzeichen, eine Marke schafft man nachdem es eine Strategie gibt und man viel Wissen über das Ziel hat und über das, was man verkaufen will und über den Ort. Nur Gemeindeverwaltungen haben ein Logo oder einen Markennamen, mit dem sie sich identifizieren, aber nur sie kennen es und nicht die Gemeinde. Hier sagt man „laues Wasser muss man nicht erfinden“. Ich empfehle dir, dich auf das Abgemachte zu konzentrieren, und du solltest auch deine persönliche Erscheinung und den Schweißgeruch nicht vernachlässigen, wir haben in dieser Hinsicht schon mehrfach Beobachtungen gemacht. Ich weiß, dass Du mir das vielleicht Übel nimmst, aber uns wurde immer gesagt, dass man mit Deutschen direkt sein sollte und wir hatten bereits die Erfahrung, dass sich wegen ihres Geruches niemand der vorherigen Volontärin nähern wollte (wir haben mit ihr geredet, mit der Chefin und wir haben ihr sogar ein Deo geschenkt, aber es war nicht möglich, dass sie sich dieser Situation angenommen hätte.) In den Tropen ändern sich die Bedingungen, denen der Körper ausgesetzt ist. Ich möchte diese Geschichte nicht wiederholen. Du solltest nicht vergessen, dass du Cattemi und Eirene repräsentierst. Haltung geht vor.

Die Überwachung deiner Anerkennung als Volontär übernimmt das Mitglied oder der Nutzer des CECI selbst und niemand erwartet viel mehr von dir als dich den Großteil der Zeit im Internet zu sehen, hoffentlich um entsprechend der Abmachung zu arbeiten und nicht deinen persönlichen Angelegenheiten nachzugehen. Eine andere Sache ist, dass wir das Telefon im CECI nicht installiert haben, weil wir es nicht bezahlen können, es ist erlaubt, es zu benutzen, du musst um Erlaubnis fragen. Dass du gesehen hast, wie ich in einem Notfall das Telefon angeschlossen habe, autorisiert dich nicht, dasselbe zu tun. Der Nutzer wird momentan nicht motiviert, etwas beizutragen, deswegen: weniger Geld = mehr Einschränkungen in der Nutzung der Computer und den Ausgaben für Elektrizität, deswegen ist das einfachst und logischste, der Association zu sagen, dass es so nicht weiter gehen kann, deshalb ist es notwendig, die wenigen Nutzer besser zu versorgen. All das gesagte hat zum Ziel, zu erreichen, dass dein Aufenthalt in Bijagua von Nutzen ist und dass du weißt, dass es für CATTEMI wichtig ist, Unterstützung in dem zu haben, was wir brauchen und was extra Arbeiten angeht, solltest du Rücksprache halten, um zu klären, ob sie notwendig sind. Das Ziel des Freiwilligen im CECI wird nicht erfüllt, wenn es kein Internet gibt, kommen keine Volontäre. Bitte denke daran, was der Hauptgrund ist, aus dem CECIs in den Gemeinden eingerichtet werden. Es ist gut, Volontäre zu haben, die etwas machen wollen und nicht den service nutzen. Bevor du in den Urlaub fährst, reiche bitte den Bericht ein, den du am 1. Dezember haben solltest. Wir informieren die Junta von deiner Arbeit mit den Mitgliedern. Es ist gut, dass du ein Logbuch hast, aber das ist kein Bericht.

Hochachtungsvoll..."

Tja was soll ich da noch zu sagen....

...Wir hören uns bald.

Freitag, 4. Dezember 2009

Wie es laeuft...

Es laeuft so...

Als ich und ein paar erfolgsverwoehnte Musiker das zukunftsweisende Projekt "Beyond The Average" gruendeten und wir all die geistigen Erguesse auf Spur bannen wollten, was ist da passiert? Nichts! Woran lag es? Am Equipment, so dachten wir immer und deshlab wurde auch fleissig eingekauft und Geld (Gabos Geld) fuer teueres Geraet verschwendet, bis das mit der Band dann den Bach runterging. So aehnlich laeuft es hier auch, nur dass es sich nicht um Gabos Geld handelt, sondern um EU-Gelder, Spenden, Weltbank etc. Aber zur Erklaerung:

Ich habe mir heute ein Projekt angeschaut: China Verde. Eine kleiner Verein in einem sehr sehr kleinen Dorf (100 Einwohner) nahe beim Nationalpark. Auch die wollen vom Tourismus profitieren und haben "gemeinschaftlich" Wanderwege angelegt, ein kleines Restaurant gegruendet und ein paar Cabinas. Hm, nur irgendwie laeuft das alles nicht. Es kommen keine Touristen und keine Gaeste, keine Wanderer und also im Prinzip keine Sau vorbei. Das ist natuerlich schade, denn eigentlich ist dort alles sehr schoen. Viel Natur, nah beim Nationalpark, bemuehte Betreiber. Aber wie ich euch ja schon erzaehlt habe, wird die Region nicht gerade vom Tourismus ueberschwemmt und da fragt man sich, wie diese wenigen Touristen in die Pampa da hinaus kommen sollen, zumal China Verde nicht auf den Weg in den Nationalpark liegt, sondern ein bisschen weiter fahren muss.

Ich war mit einer Organisation dort, die als Geldgeber fuer kleine Projekte fungiert. Also habe ich mal vorsichtig nachgefragt, wie sie sich die Zukunft vorstellen."Das eine restaurant vergroessern und 100 Meter weiter noch ein anderes hinbauen. Ausserdem asphaltierte Campingplaetze. Wir muessen an die Zukunft und damit groesser denken, wenn hier bald die Touristen einfallen, dann muessen wir vorbereitet sein. Und ausserdem, wenn alles groesser ist, dann kommen auch mehr Touristen."

Ihr versteht worauf ich hinaus will?! Es liegt nicht am Equiqment. Wenn ich die 10 Plaetze in meinem Restaurant nicht besetzten kann, dann komme ich doch nicht auf die Idee noch 30 weitere zu bauen, oder? Und zu allem Ueberfluss wird direkt am Nationalpark gerade ein neues Restaurant gebaut. Aber egal, das ist ja gar nicht so sehr das Problem, denn so ein Verhalten gibt es auf der ganzen Welt und auch in Deutschland. Das Absurde ergibt sich erst aus meinen weiteren Fragen/Antworten. Es gibt keine Karte und keine Preise in dem Restaurant. Es gibt fast nirgends Schilder, die auf China Verde hinweisen. Es gibt auch keine Broschueren oder Kontakt nach Aussen. Es gibt weder Preise fuer die Benutzung der Wanderwege noch wie lange sie sind. Braucht man einen Guide? Ja, aber es gibt keinen Guide der die Wege kennt. Wir wollen Ecotourismo oder Tourismo Rural, aber wuerden gerne alles zubetonieren. Natuerlich werden fuer den Aus- Um- und Anbau Antraege fuer oeffentliche Gelder gestellt, die in den besten/schlimmsten/meisten Faellen bewilligt werden.

Ich sehe das auch grade bei CATTEMI. Es wurden 20.000 Dollar bewilligt und was soll damit gekauft werden: EIN MOBILES INFORMATIONSBUERO. (?!?!?!?!) Ein Wohnmobil, dekoriert und ausgebaut als officina. Manmanman, was soll damit denn gemacht werden? Rumstehen! Wer soll darin arbeiten und vor allem WAS soll darin gearbeitet werden. *Kopfschuettel, Kopfschuettel* Tut mir leid, aber das ist einfach dumm. Zumal es zig Moeglichkeiten gibt - billigere - eine Touristeninformation mit bestimmten Oeffnungszeiten und definierten Aufgaben einzurichten. Vielleicht ein paar Kontakte zu Reisagenturen, Anlaufstation fuer Guides, Broschueren und Karten etc. Nein, ein Mobiles Buero fuer CATTEMI muss her.....Aaaarrrrggghhhh!

SO laeuft das hier naemlich. Und natuerlich bleibt einem nichts zu tun als ganz dezent auf diese - meiner Meinung nach - eklatante Fehleinschaetzung der Gesamtlage hinzuweisen. Aber ich wollte mich nur mal auskotzen bei euch, denn dass auch diese dezenten Hinweise - ist ja bekanntlich meine Spezialitaet - etwas bringen, zeigt folgendes:

Schon als ich hier ankamm dachte ich, es waere gut eine Karte von Bijagua zu haben und vor allem auch in gross im Ortszentrum. Das habe ich auch immer wieder angesprochen, bin aber eher auf Ablehnung gestossen. Und jetzt, siehe da...nach der leztetn Reunion wurde entschieden, dass eine grosse Karte von Bijagua im ortszentrum aufgestellt werden soll. Mit legende aller wichtigen Einrichtungen und kleinen Schildern mit den Logos aller Projekte. Hmmm, genauso hatte ich das auch vorgeschlagen. Also kann ich das jetzt als Erfolg verbuchen, auch wenn mir niemand auf die Schulter klopfen wird.

Von der ausfuehrenden Front werde ich bald berichten, denn auch hier gibt es schon wieder ganz absurde Dinge, aber das ist ja nix neues. Mal schauen wie viel Zeit mir fuer dezente Einwuerfe bleibt.

Sorry dass es mal wieder so lange geworden ist und danke fuers zuhoeren, Nimmerland.

Dezenter Kuss auf die Backe,

Felix

Dienstag, 1. Dezember 2009

wow ging das schnell vorbei...

...die letzten drei Wochen, denn solange ist es seit meinem letzten Eintrag her. Und es ist viel passiert Nimmerland und zwar derart, dass ich gar nicht weiss, wo ich anfangen soll. Also stellt euch mal wieder auf einen laengeren Eintrag ein fuer den ich mich aber bei Sarah und ihrem Telegrammstil bediene (Dankeschoen!!!)

....um eine Anzeige wegen Diebstahl zu machen brauch man seinen Pass - der einem gestohlen wurde...um einen neuen Pass zu bekommen braucht man eine Anzeige wegen Diebstahl (Na, merkt ihr was)...in einem Rancho in Heredia, wo wild gefeiert wurde (Punsch, Wein, Bier, Guaro, Vodak und das alles zusammen) haengt ein riesen Bild vom Koellner Dom...auch sonst waren viele Koellner (warum?) da und auch eine Kollegin vom Lasse darunter (die Welt ist ein Dorf)...ein regulaerer Pass dauert 3-4 Wochen...einen Vorlaeufigen gibts sofort ist aber nur 1 Jahr gueltig...da ich aber nach Nicaragua wollte/musste und laenger als ein jahr bleibe, brauche ich Beide...Kosten: ueber 200 Euro...daher habe ich auf das Tote Hosen und Ska-P Konzert verzichtet...es gibt jetzt 2 Duschen im Casa de los Freundchen...ein 2 Tage Workshop von CATTEMI hat nur eine Mindmap zum Inhalt (das womit sowas eigentlich NUR anfangen sollte)...meine Chefinnen scheinen mich gerade zu moegen, weil ich Lufballons aufgeblasen habe...wenn man nur eine Minute einnickt, kann man den Bus verpassen...Nicaragua ist heiss, staubig, aermer und bunter als CR...das Leben findet auf der Strasse statt...das gefaellt mir...ein Woche am Pazifik verbracht und beim Zwischenseminar alle Freiwilligen wieder getroffen...viel Austausch, viel gearbeitet, viel gefeiert...Pazifik ist gefaehrlich...habe mir die Fuesse aufgeschrammt und das hat sich entzuendet, kann auf dem linken Ohr nix mehr hoehern...werde vielleicht bald zum Arzt muessen...es gab einen Pool in Form einens Penises...wir haben jeden tag strudel erzeugt und den Hotelhof unter Wasser gesezt...habe mich in eine EH verguckt, die aber kein Interesse haben konnte, da Freund (Pfuuui)...in Leon gefeiert...Angebot einer lokalen Bus-Crew: Blowjob fuer 3 Dollar und ich solle an Weihnachten wiederkommen...in Masaya (Kunsthandwerksstadt Nicaraguas) auf dem Mark gewesen...gebraucht wurden: neuer Guertel, neue Sandalen, T-Shirts, Haengematte...gekauft wurden: Schwarzmarkt-DVDs und ein Taschenmesser...am Abend die nachricht, dass der Vater einer Mitfreiwilligen gestorben ist...hatten eine Woche kein Internet und die Beerdigung findet schon am Mittwoch statt...alle total fertig mit den nerven, aber sie ist gut in Deutschland angekommen...Rueckkehr: Ungewiss...wieder in Bijagua und es scheint als ob ich einen Haufen Arbeit vor mir haette...das ist gut, aber ich muss mich erst wieder dran gewoehnen...es gaebe noch soviel mehr zu schreiben, aber ich muss weiter...freue mich auf Weihnachten (wahrscheinhlich auf Corn-Island)...Nimmerland fehlt mir...

Felix

Dienstag, 10. November 2009

„Verpisst euch aus meinem Haus ihr Hurensöhne!“

Das ist der Satz, mit dem ich vor etwa einer Stunde ein paar Einbrecher aus meinem Haus vertrieben habe. Ja, kein Scheiß, ich wurde heute Nacht das erste Mal (ich glaube sogar in meinem Leben) ausgeraubt. Und dass ich das hier jetzt sofort schreibe, hat nichts mit meinem unermesslichen Geltungsbedürfnis zu tun – ausnahmsweise nicht – sondern damit, dass das Adrenalin langsam abnimmt, ich zwar total fertig bin, aber ans Schlafen nicht zu denken ist und ich mich beschäftigen muss.

Also von vorne. Wir haben jetzt 3:00 Uhr nachts und ich bin heute relativ spät ins Bett. So um 1:00 habe ich das Licht ausgemacht, konnte aber nicht einpennen. Irgendwie ganz komisch, denn auch wenn ich an so etwas nicht glaube, kommt es mir vor als hätte mich eine Vorahnung wachgehalten. Auf jeden Fall war ich sehr unruhig, was aber auch an dem Wetter lag, denn seit nunmehr fast 36 Stunden regnet es fast ohne Unterlass und das nagt sehr an meinem Häuschen. Es hat also eh schon die ganze Zeit geächzt und gequietscht aber irgendwann hatte ich das Gefühl jemand sei im Haus. Ihr wisst ja wie das ist, auf einmal ist man ganz angespannt und versucht auf jedes Geräusch zu achten und es zu deuten. Und irgendwann war klar: Scheiße, da ist wirklich wer im Haus. Also was tun in so einer Situation? Könnt ihr euch vorstellen wie mein Herz gerast hat? Im Normalfall hätte ich angenommen, dass es nur ein paar Jugendliche sind, die den „dummen, reichen Gringo“ ausnehmen wollen. Wäre da nicht vor 3 Wochen dieser unschöne Vorfall gewesen, bei dem Einer Nachts bei einem Einbruch niedergestochen wurde – das hatte ich kurz in meinem Rundbrief erwähnt. Mit so etwas im Hinterkopf muss man also schon ein bisschen genauer überlegen. Leider nicht viel Zeit zu überlegen gehabt, denn auf einmal sah ich Taschenlampenlicht unter der Tür zu meinem Schlafzimmer aufleuchten. Also bin ich aufgestanden, habe das Licht angemacht, mir einen Stuhl und meine verrostete Machete geschnappt, den oben genannten Satz gebrüllt und die Tür eingetreten. Und da waren sie auch schon weg. Ich bin erstmal, die Machete und Stuhl im Anschlag, in jedes Zimmer und habe alle Lichter angemacht um zu schauen ob da noch wer ist und in der Zwischenzeit waren sie wahrscheinlich schon über alle Berge. Sollten die Pisser mich gesehen haben, dann muss das ein Bild für die Götter gewesen sein. Ein großer dicker Mann mit nichts an als einer kaputten Tom und Jerry Boxershorts (die mal dem Stefan gehört hat) mit einem Stuhl und einer Machete bewaffnet, offenen wild zerzausten Haaren, der laut deutsche Flüche brüllt. Und hiermit danke ich offiziell der deutschen Sprache für ihre Härte, die dem Fluchenden ein bisschen Mut macht und den Verfluchten ein bisschen Angst. Ich fluche nur noch auf Deutsch, versprochen.

Meine Fresse hatte ich die Hosen voll. Dann bin ich zur Polizei gegangen - 5 Minuten Fußweg – weil ich die Nummer nicht wusste. Auch schon wieder so was typisches, wer merkt sich schon die Nummer der Polizei in einem fremden Land – als ob man die da braucht. (911 ist auf jeden Fall der Stromversorger ) Ich hatte ja – auch in meinem Rundbrief – schon mal was zu Arbeit der Polizei hier erzählt und so wurde nur mein Name auf einem weißen Blatt Papier zu Protokoll genommen und nachdem alle Polizisten aus dem Bett waren ging es mit der bis an die Zähne bewaffneten Streife zurück zu meinem Haus. Eigentlich war klar – und da mache ich mir auch für die Zukunft keine Hoffnungen - dass diese Penner mittlerweile irgendwo im Dickicht sitzen und man die nicht schnappen wird/werden kann. Trotzdem hat die Polizei ein paar Runden gedreht und mit ihren Taschenlampen geleuchtet während ich mit den Nachbarn – mittlerweile geweckt aber nicht befragt – Plausch gehalten habe. In diesem Zusammenhang eine kleine Kuriosität, die der Zufall ausgeheckt hat. Die Taschenlampen mit denen da geleuchtet wurde –also von der Polizei - die hatten sie genau seit 5 Stunden. Am Abend kam ein Hotelbesitzer vorbei, dessen Koch vielleicht mein Mitbewohner wird (aber Nebensache) auf jeden Fall war er zu eine Meeting mit der Polizei, um ihnen tatatata, ein paar Taschenlampen zu spendieren, denn bisher hatten sie keine. Ein paar Tage zuvor war ein Wagen in langsamen Tempo und ohne Licht an seinem Hotel vorbeigefahren (das liegt mitten im Nirgendwo und nix weiter als das Hotel in der Nähe) und da hatte Joel – der Hotelier – die Polizei gerufen, die aber nicht nach dem Wagen suchen konnten, weil sie keine Taschenlampen hatten. Das muss man sich also vorstellen, die Polizei hat Maschinengewehre aber keine Taschenlampen. Also wie das Ordnungsamt in Deutschland, nur umgekehrt. Also jetzt mit den neuen Taschenlampen fleißig in der Pampa rumgeleuchtet und dann irgendwann wieder abgezogen.

Wie konnten diese Wixer bei mir einbrechen? Im Grunde mal wieder selbst dran schuld. Wer sich das Video von meinem Haus anschaut – jetzt könnt ihr das alles astrein nachverfolgen – der sieht, dass ein Gitter um meine Veranda geht, mit einer Tür, die ich jeden Abend abschließe. Jeden Abend? Nein, denn heute war der erste Abend an dem ich es vergessen hatte. Vielleicht auch ein Grund meiner Unruhe zuvor, weil ich unterbewusst merkte, dass ich etwas vergessen hatte. Die Haustüre mit einem Messer aufzumachen, war dann für die Penner kein Problem mehr, das habe ich selbst schon oft genug hier gesehen. Bleiben also nur noch die Verluste. Meine Kamera, die Nina mir geschenkt hatte und besonders ärgerlich meinen Beutel mit Pass, Impfausweis, anderen Dokumenten und meinen 20-30 Dollar Notreserve. Auch hier wieder so eine dumme Sache, denn eigentlich nehme ich alle wichtigen Sachen abends mit in mein Schlafzimmer aber an diesem Abend hatte ich Kamera und den Beutel in meiner Laptoptasche im Wohnzimmer liegen lassen, da ich alles an dem Tag gebraucht hatte und habe also nur mein Portemonnaie, meinen Laptop, meinen Schlüssel und meinen I-Pod mit ins Schlafzimmer genommen. Wenn man sich allzu sicher fühlt wird man nachlässig und bekommt dann die Quittung. Ganz vielleicht haben Scheißer den Pass usw. weggeworfen und jemand findet ihn. Auf jeden Fall großer scheiß diese ganze Sache und ganz unschön, weil das auch noch die nächsten Tage an mir nagen wird. Und dann denkt man sowas kann einem hier nicht passieren –pffff - wobei meiner Vorgängerin natürlich genau das Gleiche wiederfahren ist, nur dass sie damals Kippen und Rum geklaut haben. Dafür habe ich jetzt einen Grund am Fr. nach San Jose zu fahren weil ich nen Übergangspass für Nicaragua brauche und kann außerdem auf Max‘ Party gehen. Ist doch auch schön. Diese scheiß Hurensöhne.

Also Nimmerland, nimm dich vor den ganzen Kpt. Hooks und Kater Karlos da draußen in acht und schlaf schön oder zumindest besser als ich.

Bis bald,

Felix

Montag, 9. November 2009

Haeuschen, Haeuschen, Popaeuschen

Also hier ein Mini-Video von meinem Haeuschen in Bijagua. Leider sieht man darauf nicht die ganzen Kabel an den Waenden aber denkt sie euch einfach dazu. Ich hoffe das haelt euch nicht vom Besuchen ab, denn es ist wirklich sehr gemuehtlich bei mir. Bis dann...

Dienstag, 27. Oktober 2009

Eeeeeeeh, Lebenszeichen from the green side of life

Ach ihr suessen Schnuckis,

ich weiss es ist eine weile her und ihr wart ganz dolle ungeduldig und dafuer gibts jetzt einen extralangen Eintrag.

Die letzten 2 Wochen war die liebe Kati hier zu besuch und da haben wir viele lustige Sachen gemacht und dementsprechend keine Zeit fuers bloggen. Aber anstatt ich euch mit lustigen, chilligen "quasi" Urlaubsgeschichten nerve werde ich auf vielfachen Wunsch einen Einblick in meine Arbeit geben.

Also hier mal eine ausführliche Beschreibung: Es ist so, dass mein Organisation im Prinzip nichts macht, was irendwie erwähnenswert wäre. Es ist hier Gang und gäbe in jedem mini-verein Mitglied zu sein und daher sind alle Bewohner des Dorfes irgendwie Mitglieder bei fast allen Vereinen. Das ist natürlich so nicht wahr sondern ein bisschen übertrieben, aber stellt euch das ein bisschen vor wie die EU. Die EU ist eigentlich eine tolle Sache, aber je mehr Mitglieder sie bekommt, desto handlungsunfähiger wird sie (so wie die UNO?). Natürlich hat und sollte jeder das Recht haben beizutreten aber je größer desto schwieriger wird es zu koordinieren und alle Interessen unter einen Hut zu bringen. Also sind bei CATTEMI von den Kekse backenden Frauen bis zum Großhotelier alle vertreten. Im Prinzip gut weil sich alle gegenseitig helfen könnten, praktisch aber schlecht, weil niemand weiß was der andere eigentlich genau macht und man sich nicht kennt. Auf jeden Fall verfolgen die verschiedenen Mitglieder ganz unterschiedliche Interessen und daher ist es schwer diese zu bündeln und in produktive oder kreative Energie für CATTEMI umzuwandeln. Natürlich kann ich als Außenstehender vielleicht besser versuchen alle Interessen zu vereinen, da ich selbst keine Interessen habe aber dann kommt das Problem mit den persönlichen Verflechtungen in so einem Dorf und in Costa Rica speziell zum tragen. Ich will euch ein Beispiel nennen und damit auch einen kleinen Einblick in meine „Arbeit“ gewähren.
Erstmals zur Vorgeschichte: meine Chefinnen können sich nie entscheiden ob sie mich nun mögen oder nicht. Im Prinzip ist es so, dass sie nicht wissen, was man mit einem Freiwilligen anstellen kann. Ich habe gesagt was ich kann, was ich gerne machen würde und was ich mir vorstelle und gesagt, dass ich gerne bereit bin neue Sachen zu lernen, dass das aber natürlich eine Weile dauern wird (gerade was PC-Kram und so betrifft) bis ich mich da eingearbeitet habe. Es war klar, dass sie mir gerade zu Anfangs Arbeit geben müssen, da ich mich nicht auskenne und nicht weiß was zu tun ist. Also bis heute kam noch kein Vorschlag von ihnen. Ich habe weder einen Arbeitsplan, noch konkrete Vorschläge von ihnen was ich tun könnte. Also sie melden sich nicht und sagen mir nicht Bescheid ob und wann es mal irgendwelche treffen gibt oder irgendetwas ansteht. Aber ich nerve natürlich. Ich habe erstens keine Lust den ganzen Tag zu Hause zu sitzen und auch ein schlechtes Gewissen weil ich dafür nicht hier bin. Also frage ich regelmäßig nach ob es was zu tun gibt, gehe unaufgefordert zu irgendwelchen Treffen. Das bringt mir nicht gerade Bonuspunkte ein. Zitat einer Chefin „Der Felix hat zu viel Charakter und ich mag keine Leute mit Charakter. Ich brauche jemanden der JA sagt.“ …dumm dass das eine Freundin von mir mitgehört hat. Das sagt schon alles, oder?

Also zurück zur CATTEMI-Vorgeschichte. Ich wusste das die Semana Cultural (die Kulturwoche) ansteht, wo Kolumbus Landung in Mittelamerika gefeiert wird (Hä?). Ich habe nachgefragt, was es zu tun gäbe und wie und ob ich helfen könnte. Meine Chefin hat gesagt es gäbe eine Menge für CATTEMI (und mich?) zu tun. Das erste Wochenende gäbe es eine Menge Veranstaltungen, wo es eine viel zu tun gäbe. Ich habe mich schon gefreut und gefragt was sonst die Woche noch ansteht. Und sie so: „Nix. Das ist nur das WE und dann ist frei. Da arbeitet niemand und CATTEMI auch nicht und du kannst dir freinehmen.“ Ich habe mich gefreut, weil Kati ja kam, habe ihr gesagt, dass ich sie erstmal 2 Tage bei Freunden in San Jose unterbringe und ich nach dem WE komme und Zeit habe mit ihr ein bisschen rumzureisen – ober geil. Das WE kam und nichts aber auch gar nichts passierte. Ich erkundigte mich welche Veranstaltungen stattfanden und außer ein paar Fußballspielen gab es nichts im Dorf. Bis ich den Veranstaltungskalender zu Gesicht bekam und natürlich fing alles Interessante erst Mitte der Woche an. Ich habe mich krass geärgert, weil ich das Gefühl hatte ausgebootet worden zu sein. Ich meine, meine Chefin wollte mich irgendwie weg haben, denn ich hatte ihr erzählt dass Kati kommt und ich, wenn es nichts zu tun gibt, ein bisschen mit ihr reise. Und sie fand das eine ganz tolle Idee (pfffff). Außerdem voll blöd für die Planung mit Kati, weil ich sowohl mit ihr reisen wollte, als auch trotzdem bei der semana-cultural da sein wollte. Also bin ich schon früher nach San Jose und mit Kati in die Karibik gefahren. Ein paar chillige Tage dort verbracht, dann noch ne wüste Party in San Jose und fürs Wochenende wieder zurück nach Bijagua. Und jetzt fängt die eigentlich Geschichte erst an.
Einer der Höhepunkte der Kulturwoche ist ein Wettbewerb bei dem mit Mais beklebte Kleider präsentiert werden. Die Teilnehmer fangen schon Wochen vorher an und geben sich echt ewig viel Mühe und am Ende kommen krasse Sachen raus und die Kleider sind ober schön. Auch CATTEMI (also meine beiden Chefinnen) hat teilgenommen und das Kleid war echt der Hammer. Natürlich hatte ich auch hier ein paarmal vorgeschlagen zu helfen, aber sie haben sich nicht gemeldet. Auf jeden Fall war das Kleid fertig und abends gab es ein großes Fest im Salon Communal. Tanzgruppen, viel Essen, Bands, Kunstaustellungen usw. Höhepunkt (mit Stromausfall im ganzen Dorf) war die Präsentation der Kleider. Mit Jury, Models usw. alles sehr festlich und natürlich gab es „so lala“ Kleider, aber auch echt schöne und unvoreingenommen kann ich sagen, dass mir das meiner Chefinnen am besten gefallen hat. Ich war echt gespannt und die Jury hat sich lange beraten und feiern lassen und dann der Schock: Die Jury konnte sich nicht entscheiden für den ersten und zweiten Platz. CATTEMI und Coabi. Coabi ist eine Cooperation aus Frauen die sehr schöne Handarbeiten machen und eigentlich zu den aktiveren Mitgliedern CATTEMI gehören. Da Handarbeit-Bewandert, hatten die natürlich auch ein sehr schönes Kleid, auch wenn es mir nicht so gut gefallen hat. Empörung im Publikum und entsetzte Gesichter bei allen. Dann die Entscheidung: Münzwurf, und Coabi gewinnt. Meine Chefinnen und deren Anhang sind zwar sauer aber bewahren die Contenance. Ich wusste, dass das am nächsten Tag ein Spektakel geben wird, denn ich wollte dabei helfen einen Truck zu dekorieren, den CATTEMI bei einem Straßenumzug aufstellen wollte. Es gab an verschiedenen Tagen verschiedene Umzüge- wie bei uns im Karneval - mit Bands, Karren und geschmückten Wagen. Auch hier war der Wagen von CATTEMi sehr schön. Viele Mitglieder hatten viele Blumen und Grünzeug mitgebracht und am Ende war der Wagen wunderschön geschmückt. Auf dem Wagen sollten verschiedene Mitglieder von CATTEMI ihre Projekte vorstellen. Das CECI (also mein Computerraum-Arbeitsplatz) die Keksfrauen, der Orangenmann für unseren kleinen Mark usw. aber natürlich nicht Coabi, obwohl die echt schöne Sachen haben. Und so was habe ich noch nicht erlebt: die haben sich so krass das Maul zerrissen, dass es schon fast an Verleumdung grenzte. Nochmal zur Erinnerung: es war ein spannender Abend, alle hatten Spaß und wurden entertaint, Coabi ist trotzdem Mitglied bei CATTEMI und kann dazu nichts für die Entscheidung der Jury. Aber das war alles scheißegal. Es wurde soooo krass gelästert. „Die haben keine Ahnung von Kunst. Die haben betrogen. Vorteilsnahme der Jury. Religiöse Fanatiker etc. usw.“ Also das war echt so krass, das ich es gar nicht glauben konnte. Meine Chefinnen natürlich die Anstifter und haben immer geschaut wie weit sie bei wem gehen können und ob sie noch einen draufsetzen können und wer auf ihrer Seite ist usw. und daher Coabi nicht auf dem Wagen und mal schauen wie das weitergeht mit dem „wenn du nicht für uns bist, dann bist du gegen uns.“
Ich glaube ihr versteht, was ich damit verdeutlichen will… ob und wie CATTEMI (oder auch andere Sachen) hier laufen hängt ganz eng mit den persönlichen Verflechtungen untereinander zusammen und da kann so ein Maiskleid schon mal Anlass für so einen krassen Streit sein. Positiv daran ist nur, dass das meine Chefinnen zusammengeschweißt hat und ich da vielleicht einen Vorteil daraus ziehen kann (Oh Gott ich denke schon wie ein Tico). Und natürlich kann ich mich da nicht einmischen in diese Sachen, weil sie mich nix angehen. Aber das zeigt wie es hier läuft und dass auch ich Teil oder Opfer von solchem Verhalten werde und mich damit rumschlagen muss. Dass mir meine Chefinnen keine Infos oder Arbeit geben ist nicht so schlimm, denn inzwischen bin ich soweit im Dorf angekommen, dass ich meine eigenen Projekte suchen und starten kann. Trotzdem hänge ich mich nicht gleich volle Kanne rein, weil ich CATTEMI nicht in seinem Handeln, also den Umgang mit Freiwilligen, bestärken will. Ich will nicht, dass die sagen können „Warum beschwert der sich, es läuft doch alles prima.“, denn dafür brauche ich keinen Projektpartner, da kann ich auch alleine in ein Dorf ziehen und schauen wo es was zu tun gibt, ohne dafür bezahlt zu werden. Nun also starte ich nach und nach meine eigenen Sachen. Ich habe mit Deutschunterricht angefangen und gebe nächste Wochen meine ersten Computerkurse. Ich recherchiere für eine neue Homepage, bin dabei das mit dem Bijagua-Logo auf die Reihe zu bekommen und versuche eine Karte von Bijagua ausfindig zu machen und habe da schon mit einer Geographie-Professorin gesprochen und jemandem von nationalen Institut angeschrieben. Ich habe die Woche Holz für den Ofen der Keksfrauen geschleppt und versuche nach und nach alle Projekte von allen Mitgliedern kennenzulernen. Aber natürlich ist das alles sehr sehr wenig und viel Zeit langweile ich mich, wobei es trotzdem viele lustige Sachen gibt die mir passieren. Es gibt hier noch 2 andere Freiwillige. Brigitte aus den USA für das Peace Corps und Ana aus Schweden die in der Schule arbeitet. Mit denen mache ich „viel“ und außerdem mit Kim und Michael (Meikol). Kim ist eine kleine Rastafrau, superlieb und vor allem sehr Dorf untypisch. Hat noch keine Kinder obwohl schon seit 5 Jahren einen Freund, lebt alleine und scheiß auf alles. Michael ist Sozialarbeiter, stockschwul, ein bisschen verrückt und sehr sehr verwirrt und verwirrend (auch untypisch für Bijagua). „Felix, wenn du dich weiter mit mir abgibst, dann giltst du bald als mein Lover.“ Ich freu mich schon. Ansonsten hat man binnen kurzer Zeit viele Leute kennengelernt und wenn ich so durch die Straßen laufe bin ich ständig am grüßen, kleinen Plausch halten und weiter ziehen. Es ist ziemlich schwer hier richtig ernste Gespräche zu führen (außer es geht um Gerüchte) weil man das Gefühl hat, den Leuten sind ernste Themen unangenehm. Oft werden solche Themen (keine Ahnung: Bildung, Einwanderung, Politik) mit irgendwelchen Phrasen abgetan und dann hat es sich auch schon erledigt. Dafür kann man sich stundenlang über „schöne“ Dinge unterhalten, wie Kinder, Frisuren, Kleidung, das Essen und das Wetter. Insofern bin ich froh, dass ich die Anderen vier an meiner Seite haben, wobei man bei Michael aufpassen muss, dass er nicht zu sehr ins poetische und seine persönlichen Telenovelas abdriftet.

Ihr sehr also, hier ist immer noch alles ganz in Ordnung und bis auf das meine Arbeitsmotivation langsam zu schrumpfen beginnt fühle ich mich rundum wohl (naja, wenn man mal von dem Wetter absieht, das sich nicht entscheiden kann ob es schön oder scheiße, aber auf jeden Fall feucht ist) mal schauen ob ich in ein anderes Haus umziehe, den bei mir schimmelt alles, aber auch wirklich alles. Aber davon berichte ich euch dann noch. Komme langsam zum Ende, den 100 Seiten sind ja schon fast ein Essay und so langsam könnt ihr nicht mehr lesen. Uebrigens faende ich es ganz toll, wenn ihr mir alle auch mal schreibt, was so bei euich im Leben ab geht, denn ich bekomme hier doch nix mit aus Nimmerland.

Felix

Montag, 5. Oktober 2009

Gomas, Schlafentzug und Kriegsbemalung

Gruetzi miteinand (schreibt man das so?),

so sitze ich grade bei Freunden in Heredia, die - die Einzigen - Internet haben und hier ist alles ganz nach meinem Geschmack. Wenn es mir in Bijagua zu einsam wird, dann komm ich her um ein bisschen Trubel zu tanken. Am hintersten Ende, der hintersten Sackgasse eines kleinen Barrios steht ein Haus mit der Groß(-familien)WG "Casa de los Freundchen". Auf sehr kleinen Raum wohnen hier im Moment: 2 Deutsche, eine Österreicherin, 3 Salvadorianer, 3 Ticos und im Hof außerdem 2 Familien aus Nicaragua, die sich ein Bad teilen. Also...immer was zu erzaehlen und was los.

Am Sa (meine freien Tage sind So. und Mo.) nach der Arbeit zu einer Feier gefahren. Mitten im Nirgendwo von Heredia ein Grundstück, gleich neben den vier riesen Villen von Costa Ricas groeßtem Drogenboss - zum Glück gerade im Gefaengnis. Zelte aufgebaut, Grill angeschmissen (gab nix zum grillen)und gefeiert. Mal wieder lief einiges an Telenovela-Zeug, aber dafuer brauchts ein ganzes Buch. Finger wund-gitarre-gespielt, ein FASS Nachokaese geleert, Flunkyball gezockt und nicht geschlafen. Am naechsten Morgen die halbe Partybagage (12 tapfere Recken) auf den Heimweg gemacht, wo die Geburtstagsfeier fuer den kleinen Sebast (5 Jahre) vorbereitet wurde und also die Bude voll war mit Bekannten und Verwandten. Irgendwie sind alle untergekommen, auch wenn an Schlaf nicht zu denken war. Also... Kuchen gegessen, getanzt, Pinata geschlagen, Kinder bespasst und dann irgendwann abends tot ins Bett gefallen. Und jetzt am Morgen ist der ganze Spuck vorbei und ich warte auf meine Pfannekuchen.

Dann gehts wieder zurück ins beschauliche Bijagua und so wie es aussieht, habe ich gar nicht so ne langweillige Woche vor mir. Ich versuche mich das erste mal in meinem Leben an einer PowerPoint um meinen Leuten ein Bijagua-Logo schmackhaft zu machen und muss dafuer noch ein bisschen recherchieren. Dann - endlich mal - werde ich einem Mitglied helfen seinen Wanderweg auf Vordermann zu bringen, also erstmal zwei Tage mit der Machete im Dschungel stehen

Am Freitag startet die "Semana Cultural" und da gibts ueberall ganz viele kulturelle Veranstaltungen, wo es - hoffentlich - fuer CATTEMI viel zu tun gibt. Wurde außerdem gebeten auf dem Markt Gitarre zu spielen, damit das (höm höm) Touristen anziehen koennte - totaler Schwachsinn. Aber im Anbetracht der Tatsache, dass die letzten Wochen fast gar nix ging, ist das ja ganz gut.

Hier bei CATTEMI lag/liegt ziemlich viel im Argen und der Verein ist in sich zerstritten. Auch meine Chefinnen hatten sich gezofft und damit war CATTEMI handlungsunfaehig. Ich hatte mich selbst mit Einer ein bisschen gezofft, weil die aus der verlegenheit heraus keine Arbeit fuer mich zu haben wollte, dass ich meine komplette Arbeitszeit in diesem Computerraum verbringe, worauf ich echt keine Lust habe und was auch nicht der Sinn meines Daseins ist.

Auf jeden Fall scheint sich der Wind ein bisschen gedreht zu haben und irgendwie haben sich die Beiden ausgesoehnt (zumindest oberflaechlich)und nun sind beide ziemlich "kalt" (sofern das hier in CR geht) mir gegenüber. Also eine nicht so gute Situation. Ein Beispiel: Es gibt irgendein Treffen und ich werde nicht gefragt oder eingeladen. Wenn ich dann davon erfahre und auf eigene Faust auftauche wird mir vorgeschlagen ich solle doch was anderes tun ("Schau doch den Kindern beim Spielen zu") und ich muss also darauf bestehen anwesend zu sein ("nein, nein, ist schon okay, es interessiert mich wirklich.")


Aber mal schauen, was die Woche fuer mich bereit haelt, auf jeden Fall freue ich mich drauf und Berichte weiter und ausgibig.

Zum Schluss nochmal und wieder ein Video (wollte es bei Youtube hochladen wegen der Qualität, aber die haben das Audio gespeert) also jetzt hier: Marjos letztes WE und mein Einstand in Bijagua. Sehr angenehem begonnen und sehr orgiastisch geendet.

NaSoWas...Nimmerland


Samstag, 3. Oktober 2009

"Feuchtgebiete" by Felix Weiss

Estoy mojado Nimmerland,

und daran ist dieses verflixte Mikro(-finanz?)klima schuld. Waehrend es auf dem rest der Welt seinen natuerlichen Gang mit den Jahreszeiten (egal wieviele) geht, muss das werte Herr/Frau Bijagua mal wieder ein paar extra wuerschtl kochen oder besser gesagt daempfen.

Die Wetteraussichten fuer die naechsten Wochen. Regen und zwischendurch mal wieder scheisse-heiss und dann mal wieder viel regen, gefolgt von Sonnenschein und dementsprechend sowas wie Dampfbueheleisen highlife.

Ihr kennt doch alle die Szene wo Forest Gump in Vietnam ist und von den verschiedennen Regenarten berichtet. Ja? na dann brauch ich euch das ja nicht darzulegen. --> und leider gibts den ausschnitt nicht bei YouTube.

Also bin ich nun alleine in diesem riesen Geisterhaus, das knackt und knarrt und lebt. Schon ein paar mal Nachts von irgendwelchem Laerm aufgewacht und gedacht: Wer versucht denn da reinzukommen; und natuerlich wuerde ich das nicht denken, wenn es hier nicht eine Serie von Einbruechen gegeben haette und diese Ganoven (endlich aknn ich das Wort mal verwenden) auch nicht vor bewohnten Haeusern zurueckschrecken.

Kleiner Ausflug in Verbrechertaktiken Mittelamerikas: "Oh ein schoenes Haus, lass mal einbrechen! Ach, da sind Leute drin? Scheiss egal, entweder versuchen sie nicht aufzuweckene oder (Nobelpreisidee) das Haus mit einer Chloroformbombe bewerfen und damit alle Einwohner zum tiefschlaf bringen. Alles klar, auf gehts!"

So ist das hier also...

Aber im Ernst, ich fuehle mich sauwohl und muss nur noch irgendwie die Langeweile bekaempfen. Wenn ich hier bald meine adresse poste, koennt ihr mir dann bitte Massenhaft Hoerbuecher per CD schicken, danke!

Ich schreibe grade an einer Retrospektive meiner Projektarbeit, aber da muesst ihr euch noch gedulden, denn das ist wie eine griechisches Tragoedie in drei Akten, oder auf Neuspanisch "Telenovela" aber sowas von, alter. Welche Rolle ich spiele und (es geht um "ans Bein pinkeln) wie ich mich behaupte und auf der Jagd nach dieser verdammten Zeit bin um sie endlich totzuschlagen, davon will ich euch bald ausfuehrlicher berichten.

Ich mach mich jetzt mal auf den Weg nach San Jose (wann faehrt man mal in deutschland 4-5 Std. fuer eine party?).

So far so good oder eso largo eso bueno wie der Bijaguanese zu sagen pfleg.

Haunse rein Nimmerland,

F to the elix

Donnerstag, 17. September 2009

Zitroneneis und SchreibBLOGkade 1,5

Also,

wir waren für nen Wochenendtrip am Meer und da habe ich das erstmal in meinem Leben Fotos mit der DigiCam gemacht (Dankeschön Ninchen!!!) und da wollte ich mal ausprobieren, was man damit und dem Moviemaker so machen kann. Ich hab nen kleinen Tune verwendet, den ich nochmal inner richtigen SchreibBLOGkade mit text verwurschteln will - aber bitte ein bisschen Geduld. Außerdem die ersten Bijagua-Pics vom Unabhängigkeitstag hier.

Was gibts sosnt noch Neues in Kürze:

-Das erste mal im Dschungel gewesen und den Hängebrücken vertraut (fotos bei Facebook)
- Am WE auf einer DailySoap-Porno-Pool-Party gewesen und: Meine Fresse ging das da ab. Hier gibt es einfach keine Hemmungen. Geschranzt und getrunken und nen sehr lustigen Abend gehabt. Für ausführlichere Infos bitte das Video "One night in Rosario" bestellen
- Monkey island 2 runtergeladen und mit Guybrush eine neue zeitfressmachine ins haus geholt - Marjo auch angesteckt
- Die größte kackerlacke meines lebens gesehen (handtellergroß!!!!)


...und vieles vieles mehr.... Also, alles easy hier (oh nein, nie wieder easy! Kann mich jemand aufklären, ist es wirklich geschhlossen?!)

Auf jeden Fall hier meine ersten Fotoversuche...




Viel Spass. Nimmerland.

Donnerstag, 10. September 2009

Bijagua und where the hell ist Felix?

Angekommen? Angekommen. Zu Hause? Das wird sich zeigen. Sitze grade in dem Haus, bald meinem Haus, noch Marjos Haus (meine Vorgängerin) und harre dem was da kommt. Heute hier in Bijagua angekommen und noch nicht viel gesehen außer die Straße an der wir wohnen. Und das Haus natürlich. Und das ist echt riesig. 4 Zimmer, mehrere Kammern, großer Flur/Wohnzimmer, Küche, 2 Bäder, Terrasse, Garage, Garten und alles sehr bruchreif aber mit Charme. Es gibt sogar Kühlschrank und warmes Wasser in der Dusche und damit schon mal mehr als in Guatemala, also Luxus pur 
Nein im Ernst, das Haus ist super nur vielleicht ein bisschen zu groß, weil man sich irgendwie überflüssig vorkommt bei so viel Platz, aber das wird sich die nächsten Wochen zeigen und auf jeden Fall Volltreffer für den Anfang. Vielleicht findet sich ja auch ein Mitbewohner und dann sieht die Sache schon wieder ganz anders aus.

Eigentlich wollte ich erst mal ein bisschen pennen, aber daraus is nix geworden weil grade Mittagszeit und daher sehr sehr heiß und natürlich tut die obligatorische Luftfeuchtigkeit von annähernd 100% ihr übriges. Also ein bisschen Zeit die letzten Tage Revue passieren zu lassen.
Waren das Wochenende in Puerto Viejo, einem kleinen Kaff in der Karibik und haben unsere Projektanfänge und das Sprachkursende gefeiert. Tat wirklich gut mal rauszukommen aus San Jose und obwohl ich mich auf zwei schöne relaxte Tage am Strand gefreut habe, ist daraus nicht so wirklich was geworden. „Achtung! Achtung! Es folgen Beschwerden auf hohem Niveau.“
Natürlich gleich am ersten Tag erstmal schön nen Sonnenbrand eingefangen und mit eingefangen meine ich nicht „ausversehen nicht eingecremt“ sondern vielmehr „Ach so schlimm scheint die Sonne doch gar nicht, ich scheiß auf die Creme, ab an den Strand.“ Ab da war es vorbei mit der Unbeschwertheit am Strand – was mich natürlich nicht von allem Weiteren abgehalten hat – und alles andere war gefolgt von einem weinerlichen Felix.
Wir waren 9 (später 13) Freiwillige und ganz im Ernst man kann sie (uns?) von 4 km weit erkennen. Kleine milchgesichtige Gruppen mit unbenutzten Travelling Equipment; Costa Rica erlebt gerade eine Überschwemmung der ganz besonderen Art. Haben Leute von ICJA (auch eine Entsendeorganisation) getroffen und die haben hier 29 freiwillige mit weltwärts in Costa Rica. Ach du scheiße… Auf jeden Fall allesamt im „Rocking J’s“ abgestiegen, ein riesen Hostel im Stil der Gaudi-Gärten in Barcelona, direkt am Meer mit Hängematten-Saal und allem drum und dran was das Rasta/Hippieherz begehrt: „Irie man!“
Schön und trotz Sonnenbrand das Karibikflair genossen, schwimmen gewesen, den Tag verbummelt und abends für alle unter abenteuerlichen Bedingungen gekocht auf einer Herdplatte für 10 Personen Reispfanne (halber Meter Durchmesser) zu machen sollte einem den Titel „Wüstenkoch des Jahres“ sichern. Die nächsten Tage also kleinere Brötchen gebacken und trotzdem formidabel gespeist. Rührei und Pfannekuchen (50 Stück) zum Frühstück und fritierte Platanos, Yuca und Aubergine mit Reissalat und Dips zum Abendessen. Da lacht der Gourmet.
Trotzdem: Am letzen Tag lief alles sehr streßig. Natürlich nochmal unbedingt zum Strand, aber vorher auschecken. Dann Strandversifft noch was Essen und ab in den Bus nach Hause (bei 35°), nach 5 Std. zu Hause vor verschlossener Tür stehen, weil Gastfamilie weg. Um 23 Uhr anfangen zu packen, weil man am nächsten Morgen wieder um 4 Uhr raus muss um pünktlich den Bus nach Bijagua zu bekommen, um dort fertig und verschwitz nach 4 weiteren stunden anzukommen. Und da bin ich nun, fertig aber angekommen und scheib demnächst mehr aus meiner neuen Heimat.

Tranquillo, Nimmerland.

Freitag, 21. August 2009

Ich bin nur ein Junge auf der Straße

Yoyoyoyoyo liebe Leser, was geht ab da draußen – wo immer ihr sein mögt?

Mal wieder Zeit für ne kurze Meldung aus dem Costa dem Rica. Dankeschön für das tolle Echo die SchreibBLOGkade betreffend, ich hoffe ich bleibe weiter am Ball und die eine oder andere Idee hat sich schon angebahnt (ich sage nur soviel: Sido kann einpacken, alter!) Wie auch immer oder como tambien siempre wie der Tico zu sagen pflegt.
Immer noch fleißig (naja?) am spanisch lernen und langsam wird mir klar: verdammt, da kommst du gar nicht drum rum, denn die werden bestimmt kein hessisch für dich lernen. Auch ohne spanisch habe ich schon monster die streetcredibility, weil ich heute mit unserem Hund draußen war. Ich hoffe ihr verratet niemandem hier, dass es zwar ein Bullterrier ist und dementsprechend gefährlich aussieht und alle erstmal denken „Ach du scheiße, lieber mal straßenseite wechseln.“ aber dieses Vieh (in stillen gedenken an das loch in meinem T-shirt) so strunzend dumm ist, dass es keiner Fliege was zu leide tun kann. Also zu dumm um gefährlich zu sein und heißt passenderweise auch noch „Kabul“. Wieso passenderweise? Na dann lest euch mal den Leitkulturartikel des Feuilletons der Zeit durch und ihr werdet mir zustimmen. So, genug des Nonsens und mal die traurige Gewissheit beiseiteschieben, dass ich mir nur duch nen Kampfhund Respekt verschaffen kann.

So langsam wird mir bewusst, dass das doch ne ganz schön lange Zeit ist, die ich weg sein werde und dabei liebe Leute geht mir langsam auf, dass ich euch alle sehr vermissen werde. Vor meiner Abreise war ich wirklich sehr gelassen und das war auch nicht gespielt. Das Weggehen kam mir (und kommt mir immer noch) einfach richtig vor, vor allem wenn man dieses beschissene letzte Jahr bedenkt (ich hoffe die mit denen ich es verbracht habe fühlen sich jetzt nicht gekränkt und ihr wisst wie ich es meine). Also war es ganz leicht wegzufliegen und darüber habe ich es vielleicht ein bisschen an Einfühlungsvermögen euch gegenüber mangeln lassen. Ich fühle mich geehrt, dass ihr traurig wart und mich vermisst und hätte das gerne mit euch geteilt, konnte es aber irgendwie nicht. Dafür könnte es euch ja jetzt freuen, dass mich so langsam die Erkenntnis der Traurigkeit erreicht.

Eigentlich wollte ich euch ja ein bisschen von CR schreiben aber irgendwie fällt mir nicht so viel erzählenswertes ein, vor allem, weil ich das hier selbst immer mit Guatemala vergleiche. Ja die Straßen sind in schlechtem Zustand aber eben nicht so schlecht wie in Guatemala. Ja hier wird alles bewacht, aber eben nicht so krass wie in Guatemala. Ja, hier ist es schmutzig, aber… Hier schmeckt alles sehr süß, aber… Die leute fahren wie die Sau, aber… ich weiß nicht ob ihr versteht was ich meine? Viele Sachen sind sooo viel und ganz anders als in Deutschland, aber nicht so eine Überraschung für mich und deshalb für mich nicht so interessant. Das hört sich so dumm und überheblich an, aber ich denke dann: warum das erzählen, dass interessiert doch keinen. Aber ich werde versuchen mich ein bisschen am Riemen zu reißen und euch bald einen Einblick in mein leben hier zu gewähren. Jetzt hab ich erstmal genug geschrieben und euren Augen werden langsam müde und müde und schwer und immer schwerer und ihr schlaft ein und mit einem traurigen sonnigen Gruß verabschiede ich mich (scheißt auf das Video, ich meine natürlich das Lied – ich Kommerzschwein) …

http://www.youtube.com/watch?v=k-DTzSq-r0U&feature=related

Tschüß, Nimmerland.

Samstag, 15. August 2009

SchreibBLOGkade die Erste

So, jetzt startet es also, das Experiment SchreibBLOGkade. Zur Erklärung: Ich habe mal ein bisschen Musikzeugs mitgenommen und hatte mir eigentlich in den Kopf gesetzt so eine Art Musik-Blog – neben meinem eigentlichen Blog – einzurichten.

Bleibt natürlich nur zu hoffen, dass sich die Qualität und vor allem Produktionsweise verbessert, denn um ehrlich zu sein hat dieses kurze Ding nen Haufen Arbeit gekostet. Aber hoffentlich werde ich langsam mit Audacity und Magix warm und habe auch bald nen großen Soundpool mit Samples usw (Patrick!!!).

Wie auch immer, ich hoffe ihr habt ein bisschen Spaß dabei…


Montag, 10. August 2009

Bin da, wer noch.

Liebe Leser,

was soll ich sagen ausser: Costa Rica, baby!!!! Und wie das so ist, spinnt die leertaste, aber das koennte ja noch lustig werden, genau so wie der umstand, dass ihr in zukunft anstatt (ae, ue, oe nur noch ae, ue und oe lesen werdet) .

Also hier mal wieder ein paar Dinge in kurz: Danke Regina fuers an den Flughafen bringen, Danke liebe Familie fuers nicht drauf bestehen mich zum flughafen zu bringen. Danke Stafan fuers im Notfall gepaeck mitschleppen und dementsprechend danke condor fuer die 10 Kilo Uebergepaeck gewaehren. Zackbumbaeng, 13 Stunden spaeter in Costa Rica gelandet und gleich auf die kacke gehauen. Wohne als einziger alleine bei ner familie, die ne eigene schreinerei besitzt, wos bestimmt noch was zu tun gibt die naechsten wochen. Der Sohn (Marco - 26 Jahre alt) hat mich gleich mal ausgefuehrt und also in den ersten und gerade letzten 5 stunden in Costa Rica, Tueren ausgeliefert, mit seinen Freunden im Ciclo-Bikeshop abgehangen, lieber (der will nur spielen) Kampfund hat mir ein Loch ins T-Shirt gebissen und ich habe nen frischen O-Saft mit Salz ausgegeben bekommen. Ausserdem musste ich mich reputieren und aus dem fahrenden Pick-Up (was sonst) ne einer Fr au was auf detusch zu rufen (keine Reaktion) Und dementsprechend also gleich was Blogenswertes zu schreiben oder was schreibenswertes zu bloggen.

Jetzt gleich gehts erstmal mit den anderen (wo wohnen die ueberhaupt) die gegend erkunden und hoffentlich mal nen plan bekommen wies die naechsten tage weiter geht, davon haben wir naemlich noch keine ahnung. Aber - tatatatatata - das werdet ihr ja dann blad erfahren, hier und jetzt (naja nicht jetzt) aber vor allem hier. In dem Sinne...

...Gute Nacht Nimmerland.

Freitag, 31. Juli 2009

ich schließe die augen und bin weit weit weg

Liebe Leser,

scheiße, was soll ich sagen. 13 Tage Seminar mit/bei meiner Organisation und alles was bleibt nennt sich "Kopf-Fick". ZurErklärung: Zwei Wochen zum Teil mit den menschen verbracht, die im selben Land sind oder umme Ecke (Nicaragua) und die ansprechpartner sind, wenn es hart auf hart kommt und - noch - hier in Deutschland keiner nachvollziehen kann wie man sich fühlt, weil hier keiner die Straßen kennt, die wir wandern und die Dinge erfährt, die wir dort erfahren. Auf jeden fall die ganzen bald Ticos und Nicas um sich rum und dann noch ein paar andere Leute, die ebenfalls 14 Monate NEUES vor sich haben; und wenn man dann eine so intensive zeit mit diesenjenigen welchen verbringt, kommt es einem eher komisch vor nicht direkt in den Flieger zu steigen und auf und davon. Also nun wieder hier in Frankfurt und in gedanken schon weg.

Nicht dass ihr mich falsch versteht und ich mich nicht auf meine letzten 10 Tage hier freue - ganz im Gegenteil- aber gerade sollte ich in Costa Rica sein, glaube ich zumindest. Egal...also was war:

Gruppendynamik, Planspiel mit Weltbank und Siegercroissant für die verlierer aus Togo, das ist ein Lalala mit Musik (und auch handkäs), Friedemann mit Friede- und fachmännischen Friedensstrategien + ein Hagen von der Rolle(nspiel), Nachts im freibad die ambiguitätstoleranz und atharaxie der vallendarer nachbarschaft ausgelotet. Und wo wir schon beim Loten sind, diverse Bier- und Weinflaschenböden von Innen gesehen - vegetarisch versteht sich - und dem entsprechend ist und war auch alles im - na, was wohl - ja, Lot. Bis auf drei zur Unenntschlossenheit Verdammte, die ich bis Montag in meinen Gedanken bei mir trage, war es das was man gemeinhin als knorke Veranstaltung bezeichnen könnte (incl. Frühstücksbüffet mit Penis und JamJan-Jasper-Espresso)

Ihr habt natürlich kein Wort verstanden. Macht nix....also was wird:

Omas und opas besuchen, baden gehen, Rockband zocken, Ghandibiographie kaufen, Rechnungen zahlen, AIDS-Test machen, Bachelorarbeit einreichen, Ebbelwoi trinken, aus 50 Kg Gepäck auf wundersame weise zumindest gefühlte 20 Kg machen, große Sause am letzten Abend, dann nochmal gut essen und ab dafür.

Wer sich an einer dieser sachen beteiligen möchte, sollte sich umgehend mit meinem Sekretär in Verbindung setzten.

Gute Nacht Nimmerland, wo immer du sein magst.

Montag, 13. Juli 2009

Endspurt!!!!

Puuuhhhhh!

Ein paar Minuten Zeit zwischen diversen Uni-Terminen und die nutze ich zum schreiben. Habe ein schlechtes gewissen nix für die Hausarbeit zu lesen, aber dafür - man höre und staune - scheint es so, als würde sich alles zum Guten wenden. Wenn jetzt nicht noch irgendein Arschloch aus seinem Unikabuff-Loch gekrochen kommt und mir einen Strich durch die Rechnung macht, wird das so langsam mit dem Abschluss.

*Just in diesem Moment steht "Everyones favorite Redneck" hinter mir und schießt eine kleine Magnum 46 ab. Konfetti und ein Fähnchen mit "Peng" gehören bei diesem bedeutenden Augenblick zum Pflichtprogramm*

Trotzdem frage ich mich, um mit den Worten des Nobelpreisträgers Paulchen Panther zu sprechen: Wer hat an der Uhr gedreht? Denn.....tatatata....es sind nur noch 4 Tage, und damit rückt der Abschied von meinem geliebten Berlin immer näher. Sappalot heißt es da im Volksmund und dem kann ich nur zustimmen.

Aber Berlin - ganz unter uns - das mit uns beiden ist noch nicht vorbei, versprochen. Und wo ich schon bei der förmlichen Anrede bin, bleibe ich dabei.

Liebe leser, auf bald.

Mittwoch, 1. Juli 2009

Alleralleraller erster Eintrag.

So,

jetzt geht es bald und langsam los. Nur noch 17 Tage, dann wird umgezogen, dann wird geseminart, dann wird gefeiert und dann wird ausgereist.

Und um erhlich zu sein, ich freue mich riesig auf das was da kommen mag. Habe zwar ein bisschen Angst hier in Berlin nicht mehr alles so auf die Reihe zu bekommen, wie ich es gerne hätte, aber wat mut dat mut.

http://www.youtube.com/watch?v=sKLt3n-Jy5w

...und so fühle ich mich gerade.

Prima, Testeintrag abgeschlossen.

Bis nächstes Mal,

Felix