Dienstag, 29. Dezember 2009

Big up to dem chrismas...

...wie unser neuer bekiffter Freund wohl sagen wuerde. Simon, gross, schwarz, Goldzaehne, mit breitem Karibikenglish und der Mann unseres Vertrauens, arbeitet bei Grace. Bei Grace schlafen Gregor und ich seit 4 Tagen in der Haengematte auf Little Corn Island. Und was soll ich sagen ausser...Ich will hier nieee wieder weg. Eigentlich vermietet Grace ein paar Huetten am Strand - und ich meine hier wowoiwowi Karibikstrand - aber weil keine mehr frei war. Hat sie sich unserer erbamt und laesst uns auf ihrem Grundstueck pennen. Suuuuuppperrr lieb hier alle und sehr relaxt. Pure Herb, Coco-Locos und Hummer. Kokosbrot am Morgen und frische Kokosnuss, die Simon mit der Machete bearbeitet. Schwimmen und einmal um die Insel laufen. Einen schmoeckern, lesen, schnorcheln und Abends lecker Rum mit Limette und ein koestliches Mahl. Beim Fischer um die Ecke mehrere Pfund Kingsfish gekauft, die Simon dann am Abend zu Rondon verarbeitet hat, einem karibischen Eintopf mit Fleisch, Kokos, Yuca, Kookoo und anderen leckern Koestlichkeiten. Oder aber zwei Hummerschwaenze (ZWEI) fuer nichtmal 10 Euro in koestlicher Knobluchbutter serviert. Die Insel hat ca. 700 Einwohner und irgendwie kommen die Touristen und die Leute hier super miteinander aus. Werde mal nach Jobs fragen, wenn ich meinen Freiwilligendienst hinter mir habe...Hehehehe....da es auch eigentlich kein Internet auf der Insel gibt, muss ich mal langsam aufhoeren. Die ganze Story und wie Gregor und ich es hierher geschafft haben und vor allem was uns lustiges auf dem Weg passiert ist...das alles und viel mehr beim naechsten mal, Nimmerland. Aber ein kleiner Ausschnitt fuer den Weg...

Wir sitzen da und Simon raucht an seinem Joint der mit Kookooblatt gedreht ist. Eigentlich nur noch ein Stummel zieht und zieht er das Ding nochmal richtig durch, ohne sich die Finger zu verbrennen. Warum, Simon? "Because I was my whole life a ganjaman."

Klappe, Szene, Ende...

Mittwoch, 9. Dezember 2009

Capt. Hooks hässlische Frau hat zugeschlagen

Ja Nimmerland, du hast richtig gehört, hier kommt man einfach nicht zur Ruhe. Irgendwie dachte ich die letzten Tage und Wochen, dass sowohl der Kontakt zum Projek, also meinen Chefinnen, als auch die Arbeit besser wird.

Hmmmm, da habe ich mich wohl getäuscht. Ich habe meine Rechenschaft für Oktober abgegeben und jeden Tag aufgelistet was ich so gemacht habe. War ja ncht soo viel, aber auf dem Papier war klar, dass ich nicht nur faul in der Ecke saß. Nochmal zur Erinnerung... mein Projekt hat sich nicht um mich gekümmert, mir keine Arbeit gegeben, mich ignoriert. Was erwarten die also???

Als Antwort auf meine Mail, die ich an meine Chefinnen und einige Mitglieder gesendet habe hat mir eine Chefin (ich pupliziere den namen lieber nicht) auch eine sehr sehr nette Mail geschrieben. Du Nimmerland wusstes es ja schon immer, aber jetzt ist es offiziell: Ich stinke und bin faul.

Aber lies selbst...


„Hallo Felix,

ich war sehr enttäuscht, als ich den Bericht gelesen habe. Zunächst mal solltest du wissen, dass Du dem Vorstand gegenüber Rechenschaft ablegst und nicht der ganzen Welt, du arbeitest mit CATTEMI, dein Gegenüber ist der Vorstand und die Person, die dich betreut und berät ist Dunia und wenn sie nicht da ist, bin ich es.

Wir hatten einen schlechten Start, aber ich möchte das Treffen mit Jonas aufgreifen und füge dir den Arbeitsplan im Anhang an, meiner Ansicht nach ist er sehr einfach, aber er sollte bis Januar erfüllt sein und ich sehe nicht, dass das der Fall ist. Wo ist das, was du zum 1. Dezember abgeben solltest? Was machst du mit den Mitgliedern und Ausstellern des Marktes? Was ist deine Strategie, um mehr Besucher anzulocken? Es reicht nicht Samstags im CECI (der kommunale Computerraum) zu sein ohne zu fragen, was sie brauchen und Verbesserungsvorschläge vorzubringen. Es reicht nicht, dass sie dich am Computer sitzen sehen. Wie läuft es mit dem CATTEMI-Booklet mit Kontakten, Angeboten und Preisen? Ehrlich gesagt, bin ich der Meinung, dass du Zeit verlierst, du setzt die Priorität nicht auf das Notwendige und das, was für diese Monate ausgemacht war. Du arbeitest an etwas, um das du nicht gebeten wurdest. Ein Logo für Bijagua. Wir halten das nicht für notwendig, in diesem Land haben Orte kein solches Abzeichen, eine Marke schafft man nachdem es eine Strategie gibt und man viel Wissen über das Ziel hat und über das, was man verkaufen will und über den Ort. Nur Gemeindeverwaltungen haben ein Logo oder einen Markennamen, mit dem sie sich identifizieren, aber nur sie kennen es und nicht die Gemeinde. Hier sagt man „laues Wasser muss man nicht erfinden“. Ich empfehle dir, dich auf das Abgemachte zu konzentrieren, und du solltest auch deine persönliche Erscheinung und den Schweißgeruch nicht vernachlässigen, wir haben in dieser Hinsicht schon mehrfach Beobachtungen gemacht. Ich weiß, dass Du mir das vielleicht Übel nimmst, aber uns wurde immer gesagt, dass man mit Deutschen direkt sein sollte und wir hatten bereits die Erfahrung, dass sich wegen ihres Geruches niemand der vorherigen Volontärin nähern wollte (wir haben mit ihr geredet, mit der Chefin und wir haben ihr sogar ein Deo geschenkt, aber es war nicht möglich, dass sie sich dieser Situation angenommen hätte.) In den Tropen ändern sich die Bedingungen, denen der Körper ausgesetzt ist. Ich möchte diese Geschichte nicht wiederholen. Du solltest nicht vergessen, dass du Cattemi und Eirene repräsentierst. Haltung geht vor.

Die Überwachung deiner Anerkennung als Volontär übernimmt das Mitglied oder der Nutzer des CECI selbst und niemand erwartet viel mehr von dir als dich den Großteil der Zeit im Internet zu sehen, hoffentlich um entsprechend der Abmachung zu arbeiten und nicht deinen persönlichen Angelegenheiten nachzugehen. Eine andere Sache ist, dass wir das Telefon im CECI nicht installiert haben, weil wir es nicht bezahlen können, es ist erlaubt, es zu benutzen, du musst um Erlaubnis fragen. Dass du gesehen hast, wie ich in einem Notfall das Telefon angeschlossen habe, autorisiert dich nicht, dasselbe zu tun. Der Nutzer wird momentan nicht motiviert, etwas beizutragen, deswegen: weniger Geld = mehr Einschränkungen in der Nutzung der Computer und den Ausgaben für Elektrizität, deswegen ist das einfachst und logischste, der Association zu sagen, dass es so nicht weiter gehen kann, deshalb ist es notwendig, die wenigen Nutzer besser zu versorgen. All das gesagte hat zum Ziel, zu erreichen, dass dein Aufenthalt in Bijagua von Nutzen ist und dass du weißt, dass es für CATTEMI wichtig ist, Unterstützung in dem zu haben, was wir brauchen und was extra Arbeiten angeht, solltest du Rücksprache halten, um zu klären, ob sie notwendig sind. Das Ziel des Freiwilligen im CECI wird nicht erfüllt, wenn es kein Internet gibt, kommen keine Volontäre. Bitte denke daran, was der Hauptgrund ist, aus dem CECIs in den Gemeinden eingerichtet werden. Es ist gut, Volontäre zu haben, die etwas machen wollen und nicht den service nutzen. Bevor du in den Urlaub fährst, reiche bitte den Bericht ein, den du am 1. Dezember haben solltest. Wir informieren die Junta von deiner Arbeit mit den Mitgliedern. Es ist gut, dass du ein Logbuch hast, aber das ist kein Bericht.

Hochachtungsvoll..."

Tja was soll ich da noch zu sagen....

...Wir hören uns bald.

Freitag, 4. Dezember 2009

Wie es laeuft...

Es laeuft so...

Als ich und ein paar erfolgsverwoehnte Musiker das zukunftsweisende Projekt "Beyond The Average" gruendeten und wir all die geistigen Erguesse auf Spur bannen wollten, was ist da passiert? Nichts! Woran lag es? Am Equipment, so dachten wir immer und deshlab wurde auch fleissig eingekauft und Geld (Gabos Geld) fuer teueres Geraet verschwendet, bis das mit der Band dann den Bach runterging. So aehnlich laeuft es hier auch, nur dass es sich nicht um Gabos Geld handelt, sondern um EU-Gelder, Spenden, Weltbank etc. Aber zur Erklaerung:

Ich habe mir heute ein Projekt angeschaut: China Verde. Eine kleiner Verein in einem sehr sehr kleinen Dorf (100 Einwohner) nahe beim Nationalpark. Auch die wollen vom Tourismus profitieren und haben "gemeinschaftlich" Wanderwege angelegt, ein kleines Restaurant gegruendet und ein paar Cabinas. Hm, nur irgendwie laeuft das alles nicht. Es kommen keine Touristen und keine Gaeste, keine Wanderer und also im Prinzip keine Sau vorbei. Das ist natuerlich schade, denn eigentlich ist dort alles sehr schoen. Viel Natur, nah beim Nationalpark, bemuehte Betreiber. Aber wie ich euch ja schon erzaehlt habe, wird die Region nicht gerade vom Tourismus ueberschwemmt und da fragt man sich, wie diese wenigen Touristen in die Pampa da hinaus kommen sollen, zumal China Verde nicht auf den Weg in den Nationalpark liegt, sondern ein bisschen weiter fahren muss.

Ich war mit einer Organisation dort, die als Geldgeber fuer kleine Projekte fungiert. Also habe ich mal vorsichtig nachgefragt, wie sie sich die Zukunft vorstellen."Das eine restaurant vergroessern und 100 Meter weiter noch ein anderes hinbauen. Ausserdem asphaltierte Campingplaetze. Wir muessen an die Zukunft und damit groesser denken, wenn hier bald die Touristen einfallen, dann muessen wir vorbereitet sein. Und ausserdem, wenn alles groesser ist, dann kommen auch mehr Touristen."

Ihr versteht worauf ich hinaus will?! Es liegt nicht am Equiqment. Wenn ich die 10 Plaetze in meinem Restaurant nicht besetzten kann, dann komme ich doch nicht auf die Idee noch 30 weitere zu bauen, oder? Und zu allem Ueberfluss wird direkt am Nationalpark gerade ein neues Restaurant gebaut. Aber egal, das ist ja gar nicht so sehr das Problem, denn so ein Verhalten gibt es auf der ganzen Welt und auch in Deutschland. Das Absurde ergibt sich erst aus meinen weiteren Fragen/Antworten. Es gibt keine Karte und keine Preise in dem Restaurant. Es gibt fast nirgends Schilder, die auf China Verde hinweisen. Es gibt auch keine Broschueren oder Kontakt nach Aussen. Es gibt weder Preise fuer die Benutzung der Wanderwege noch wie lange sie sind. Braucht man einen Guide? Ja, aber es gibt keinen Guide der die Wege kennt. Wir wollen Ecotourismo oder Tourismo Rural, aber wuerden gerne alles zubetonieren. Natuerlich werden fuer den Aus- Um- und Anbau Antraege fuer oeffentliche Gelder gestellt, die in den besten/schlimmsten/meisten Faellen bewilligt werden.

Ich sehe das auch grade bei CATTEMI. Es wurden 20.000 Dollar bewilligt und was soll damit gekauft werden: EIN MOBILES INFORMATIONSBUERO. (?!?!?!?!) Ein Wohnmobil, dekoriert und ausgebaut als officina. Manmanman, was soll damit denn gemacht werden? Rumstehen! Wer soll darin arbeiten und vor allem WAS soll darin gearbeitet werden. *Kopfschuettel, Kopfschuettel* Tut mir leid, aber das ist einfach dumm. Zumal es zig Moeglichkeiten gibt - billigere - eine Touristeninformation mit bestimmten Oeffnungszeiten und definierten Aufgaben einzurichten. Vielleicht ein paar Kontakte zu Reisagenturen, Anlaufstation fuer Guides, Broschueren und Karten etc. Nein, ein Mobiles Buero fuer CATTEMI muss her.....Aaaarrrrggghhhh!

SO laeuft das hier naemlich. Und natuerlich bleibt einem nichts zu tun als ganz dezent auf diese - meiner Meinung nach - eklatante Fehleinschaetzung der Gesamtlage hinzuweisen. Aber ich wollte mich nur mal auskotzen bei euch, denn dass auch diese dezenten Hinweise - ist ja bekanntlich meine Spezialitaet - etwas bringen, zeigt folgendes:

Schon als ich hier ankamm dachte ich, es waere gut eine Karte von Bijagua zu haben und vor allem auch in gross im Ortszentrum. Das habe ich auch immer wieder angesprochen, bin aber eher auf Ablehnung gestossen. Und jetzt, siehe da...nach der leztetn Reunion wurde entschieden, dass eine grosse Karte von Bijagua im ortszentrum aufgestellt werden soll. Mit legende aller wichtigen Einrichtungen und kleinen Schildern mit den Logos aller Projekte. Hmmm, genauso hatte ich das auch vorgeschlagen. Also kann ich das jetzt als Erfolg verbuchen, auch wenn mir niemand auf die Schulter klopfen wird.

Von der ausfuehrenden Front werde ich bald berichten, denn auch hier gibt es schon wieder ganz absurde Dinge, aber das ist ja nix neues. Mal schauen wie viel Zeit mir fuer dezente Einwuerfe bleibt.

Sorry dass es mal wieder so lange geworden ist und danke fuers zuhoeren, Nimmerland.

Dezenter Kuss auf die Backe,

Felix

Dienstag, 1. Dezember 2009

wow ging das schnell vorbei...

...die letzten drei Wochen, denn solange ist es seit meinem letzten Eintrag her. Und es ist viel passiert Nimmerland und zwar derart, dass ich gar nicht weiss, wo ich anfangen soll. Also stellt euch mal wieder auf einen laengeren Eintrag ein fuer den ich mich aber bei Sarah und ihrem Telegrammstil bediene (Dankeschoen!!!)

....um eine Anzeige wegen Diebstahl zu machen brauch man seinen Pass - der einem gestohlen wurde...um einen neuen Pass zu bekommen braucht man eine Anzeige wegen Diebstahl (Na, merkt ihr was)...in einem Rancho in Heredia, wo wild gefeiert wurde (Punsch, Wein, Bier, Guaro, Vodak und das alles zusammen) haengt ein riesen Bild vom Koellner Dom...auch sonst waren viele Koellner (warum?) da und auch eine Kollegin vom Lasse darunter (die Welt ist ein Dorf)...ein regulaerer Pass dauert 3-4 Wochen...einen Vorlaeufigen gibts sofort ist aber nur 1 Jahr gueltig...da ich aber nach Nicaragua wollte/musste und laenger als ein jahr bleibe, brauche ich Beide...Kosten: ueber 200 Euro...daher habe ich auf das Tote Hosen und Ska-P Konzert verzichtet...es gibt jetzt 2 Duschen im Casa de los Freundchen...ein 2 Tage Workshop von CATTEMI hat nur eine Mindmap zum Inhalt (das womit sowas eigentlich NUR anfangen sollte)...meine Chefinnen scheinen mich gerade zu moegen, weil ich Lufballons aufgeblasen habe...wenn man nur eine Minute einnickt, kann man den Bus verpassen...Nicaragua ist heiss, staubig, aermer und bunter als CR...das Leben findet auf der Strasse statt...das gefaellt mir...ein Woche am Pazifik verbracht und beim Zwischenseminar alle Freiwilligen wieder getroffen...viel Austausch, viel gearbeitet, viel gefeiert...Pazifik ist gefaehrlich...habe mir die Fuesse aufgeschrammt und das hat sich entzuendet, kann auf dem linken Ohr nix mehr hoehern...werde vielleicht bald zum Arzt muessen...es gab einen Pool in Form einens Penises...wir haben jeden tag strudel erzeugt und den Hotelhof unter Wasser gesezt...habe mich in eine EH verguckt, die aber kein Interesse haben konnte, da Freund (Pfuuui)...in Leon gefeiert...Angebot einer lokalen Bus-Crew: Blowjob fuer 3 Dollar und ich solle an Weihnachten wiederkommen...in Masaya (Kunsthandwerksstadt Nicaraguas) auf dem Mark gewesen...gebraucht wurden: neuer Guertel, neue Sandalen, T-Shirts, Haengematte...gekauft wurden: Schwarzmarkt-DVDs und ein Taschenmesser...am Abend die nachricht, dass der Vater einer Mitfreiwilligen gestorben ist...hatten eine Woche kein Internet und die Beerdigung findet schon am Mittwoch statt...alle total fertig mit den nerven, aber sie ist gut in Deutschland angekommen...Rueckkehr: Ungewiss...wieder in Bijagua und es scheint als ob ich einen Haufen Arbeit vor mir haette...das ist gut, aber ich muss mich erst wieder dran gewoehnen...es gaebe noch soviel mehr zu schreiben, aber ich muss weiter...freue mich auf Weihnachten (wahrscheinhlich auf Corn-Island)...Nimmerland fehlt mir...

Felix