Mittwoch, 9. Oktober 2013

„Wanna buy Ganja, Nevaland?“



Ähhh, nee danke. Ausnahmsweise nicht – echt nicht. Hört sich zwar nicht nach mir an, aber detoxmäßig wie ich grade drauf bin muss das jetzt nicht sein. Jedoch will ich das Pferd nicht von hinten aufzäumen. Also zurückspulen…

…liuzbodctbfoazöizbxödo…Wie ein schlechter Döner immer noch ein guter Snack ist, ist ein schlechter Irving immer noch ein gutes Buch …osbozxonsozoxsnhmsjl8znrornz… Stimmt ja, Waschbären haben ja in Deutschland eigentlich nichts zu suchen und es ist völlig in Ordnung sie hier anzutreffen und nicht umgekehrt ….osnciramomlcigisloihfg... Wenn man Sand vom Strand im Bett hat, fühlt es sich an als würde man auf Sandpapier schlafen …nzsagrkwlzgemw… Warum schmecken Rice & Beans so anders und irgendwie besser als Reis mit Bohnen? ...luiböubsöbdrcebliqernlqc…Wenn man als Lehramtsstudent schon keine Lehramtsstudenten mochte, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass man als deutscher Tourist auch keine deutschen Touristen mag …luenqxperqrqrxobqqr8rqeobxq… Ich hab ja echt ein gebärfreudiges Becken und würde daher niemals auf die Idee kommen mich im Bus neben ein Big Bottom Girl zu setzten, denn das keept making my rocking world nämlich so was von nicht go arround. Weißtewieischmein? Scheint umgekehrt allerdings überhaupt nicht der Fall zu sein.

Und damit sitze ich also im Bus Richtung Cahuita/Karibik, wo ich vor drei Jahren schon einmal das Glück hatte mit meiner lieben Freundin Kati verweilen zu dürfen. Mir ist in meinem beloved Palmichal ein bisschen die Decke und auch der Himmel auf den Kopf gefallen. Noch ist die Regenzeit nicht vorbei und ab 14 Uhr regnet es einfach täglich und irgendwie bleibt einem da nichts anderes übrig als zu Hause mit Videos und Büchern zu versacken. Zwar ganz schön aber auf die Dauer zu sehr Grübelmonster und das Heimweh ist noch nicht ausgestanden. Klar, Nachbarn und Freunde hier wiederzusehen ist schön aber schon nach 10 Tagen fühlt es sich nach same old same old an. Was soll auch schon groß passieren in diesem Kaff. Also habe ich beschlossen mich vom regnerischen Leben und stressigen Socializing auf meinem Berg zu erholen und ein paar Tage in die Karibik zu fahren – Hahaha, geschrieben liest sich das noch viel alberner. Also auf nach San Jose und so laufe ich voller Vorfreude zum „Terminal de Caribe“ nur um festzustellen, dass sich Zeiten ändern und Busterminals offensichtlich auch. Also noch mal quer durch die Stadt. Bus verpasst. Guter Start. Ach ja, die Brücke wurde weggespült? 2 Stunden länger dadurch? Hmmm, einen Bus später,  2 addieren, 3-4 im Sinn, nach Adam Riese, okay passt noch.

Scheiße man, 12 Stunden brauch ich in die verfluchte Karibik, davon sitze ich 8 Stunden in diesem Kackbus. Und neben mir diese culo grande mamacita. Ich meine wir reden hier von a whole lotta chunk in the trunk. Baby got back and shit. Klar ich könnte mich auch umsetzen und mir nen dünnen Sitznachbarn suchen. Aber ey, mein fetter Arsch saß zuerst auf den beiden Sitzen und somit war es eine Frage der Ehre, des Prinzips oder Stolzes whatever. Wir bleiben beide sitzen und es ist eng, sehr eng. Und heiß, sehr heiß. Egal, ich hab gewonnen. Meine Knie und mein Rücken haben verloren. Dann noch diese Gruppe von Deutschen im Bus. „In welchem Hostel seid ihr?“ „Ach da!?“ – Verdammt da wollte ich auch hin – „Nee, ich weiß es noch nicht, aber wahrscheinlich woanders.“ – Danke fürs Gespräch.

Jimmy hat ein paar Cabinas, 30 Sekunden vom Strand entfernt. Er wartet am Terminal auf Touris. Off-Season und 10 $ Dollar für Einzelzimmer mit eigenem Bad und Küchennutzung, da kann man nicht meckern. Er ist ein großer gemütlicher Kreole, spricht nicht viel aber erzählt ein bisschen von Cahuita und dass es dem Ort nicht gut geht. Ich sehe es. Viele Hostels und Cabinas und 50% geschlossen. Grundstücke und Häuser zu verkaufen. Schlussverkauf im Paradies. Eigentlich ein schönes kleines Fleckchen Erde. Der Strand gehört zum Nationalpark und ist groß und weiß. Nicht zu voll aber nicht menschenleer. Viele Tagestouristen aus dem Valle Central. Ein paar Ausländer. Das typische Tourizeug aber irgendwie verschlafen und niemand der dir die ganze Zeit versucht was anzudrehen – außer Grass. Wenn doch dann auf Englisch und man wird freundlich in Ruhe gelassen wenn man auf Spanisch antwortet. Nachts Reggae und Cocktails aber um 23 Uhr sind auch die wenigen Touris von der Strasse und der Ort legt sich schlafen. Die Farbe blättert von den typischen Holzhäusern mit der Veranda. Die Schule übt für die Parade am Kolumbustag. Jugendliche cruisen auf alten Fahrrädern durch die Strassen. Ich gehe viel essen und gönne mir was. In der Mittagshitze (35°C) versucht sich niemand zu bewegen. Es gibt ein paar „größere“ Hotels, die fehl am Platz wirken. Wer will hier „Luxusurlaub“ machen? Der Pool ist leer. Wirkt ein bisschen halbherzig alles, aber vielleicht ist es auch die Off-Season. Mir aber egal. Von der Hitze um 8 Uhr geweckt werden und erstmal ne Runde schwimmen gehen, Kokosnussschlürfen zum Frühstück sounds like the sweet life. Manchmal denke ich, ich müsste so backpackermäßig mich mit Leuten unterhalten, Freunde machen, Buddy up und what not. Und dann sitze ich da, esse mein Rice & Beans, lese, schaue dem gemütlichen Treiben auf der Strasse zu und denke: Nnnnaaaaa! Ich habe mir meinen geliebten Irving letzte Weihnachten schenken lassen und seit dem auf den richtigen Moment gewartet. Ich habe ich in meinen kleinen Rucksack gepackt – ich reise mit leichtem Gepäck – und mich wie ein kleines Kind drauf gefreut. Er ist meine Begleitung und an einem Ort mit rar gesäter geistiger Nahrung ein Festmahl. Was soll ich also sagen: Strand, Veranda, Rice & Beans, Calypso, Früchte und guter Kaffee. Dann wieder Veranda, mit Jimmy quatschen, noch mal Strand und immer wieder Irving. Nuff said. Nochmal eine neue Qualität von stressfrei. Da sich der Weg gelohnt haben soll bleibe ich gleich ein paar Tage.

Am Letzten steh ich früh auf, denn ich will vor der Mittagshitze und den Massen in den Nationalpark. Ich habe großes Glück – und ein gutes geschultes Auge natürlich ;) -  denn ich bekomme fast alles an Tieren zu sehen was der Park so zu bieten hat. Waschbären, Weißkopfkapuziner, Schwarze Brüllaffen, Faultier, Tucane und einen riesen Iguana (ey kein Scheiß ich hab noch nie so ein Megavieh gesehen) etc. Ich bleibe noch ein bisschen am Riff und bade. Die Massen bleiben aus und mir begebenen in 4 Stunden 6 Menschen. Nach dem ganzen Nichtstun war das richtig viel Action und so geht mein letzter Tag sehr früh zu Ende. Der frühe Vogel usw. und so sitze ich wieder im Bus Richtung San Jose, diesmal mit genug Platz und in Windeseile und so kommt es mir vor als sei – nicht nur grammatikalisch – kein bisschen Zeit vergangen. 

Hier ein paar Fotos von denen die ich erhaschen konnte:


Ein Minimitglied der Waschbärenfamilie von der ich dachte sie hätte im Dschungel so überhaupt nix zu suchen, sondern gehöre nach Kasseln.


 Eidechse die mit ner Ameise kämpft. Ey kein Scheiß, natürlich hat die Echse gewonnen, aber der kleine Racker hat sich bestimmt 30 sec. tapfer geschlagen. Voll Krass.


Weißkopfkapuziner der enttäuscht ist, dass ich schlauer war als er und meine Sachen außer Reichweite gelegt habe.


Ich mime mittlerweile einen sehr sehr amtlichen Brüllaffenimmitator. 


Blattschneidearmeisen beim Windsurfen.


 !!!Nailed it!!!


 Ein bisschen das Riff zerstören.

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